Zusatzinformationen Hohenwalde  Landsberg


Hohenwalde wird im Jahre 1282 urkundlich erwähnt, als der Markgraf von Brandenburg dem pommerschen Kloster Kolbatz, dem Mutterkloster von Himmelstädt, seine märkischen Besitzungen bestätigte. Die Mönche von Himmelstädt hatten aber später nur gewisse Rechte an Hohenwalde, so den Ertrag des Zehnten. Zwei Jahrhunderte hindurch gehörte das Dorf den Herren von der Marwitz, die auch in Marwitz und Stennewitz ansässig waren. Das Gutshaus war im Jahre 1634 von feindlichen Scharen verbrannt worden. Erst  1698 wieder aufgebaut, stand es bis zum Jahre 1842, wo es eine Feuersbrunst vernichtete. Zur selben Zeit, in den Jahren 1841-1845, wurde das neue Gutshaus mitten in der Feldmark erbaut und mit einem Park nach Plänen des Gartenbaudirektors Lenne umgeben. Auch das alte Gehöft im Dorfe entstand teilweise wieder neu und fand als Vorwerk Verwendung. Die Gesamtfläche des Gutes betrug 3 500 Morgen, darunter 1 000 Morgen Forst. Im Dreißigjährigen Kriege hatte das Dorf schwer zu leiden. Nach dem Frieden ragten die brandgeschwärzten Mauern von zehn zerstörten Bauern- und sechs Kossätenhöfen empor. Besetzt war nur ein einziger Bauernhof; von vier Kossätenhöfen standen die Häuser, aber die Bewohner waren geflohen. In dreien wohnten abgebrannte Bauern, im vierten der Küster. Ober die Hälfte des Landes war mit Tanger bewachsen; zwei Drittel des Ackers lagen wüst.

Die Hohenwalder hatten bis zur Bauernbefreiung die üblichen Dienste und Abgaben für das Gut zu leisten. Der Ackerbau litt unter dem sandigen Boden und dem starken Wildfraß. Gerühmt aber wurde die gute Weide auf eigenem Grund und Boden und die herrliche Schaf- und Viehtrift in der kurfürstlichen Heide und im Warthebruch. Die Oberförsterei Hohenwalde wurde 1830 eingerichtet und erbaut. Das Forstrevier umfaßte über 30 000 Morgen, zum Teil im Kreis Soldin. Die 1640 niedergebrannte Kirche ist im Jahre 1649 neu erbaut worden, mußte aber bereits 1737 wieder durch einen Fachwerkbau nebst Glockenturm ersetzt werden. Der wertvolle Altar stammt aus dem Jahre 1659 und wurde für zwölf  Taler von einem Landsberger Bildschnitzer angefertigt. Die Wetterfahne des Turmes zeigte die Jahreszahl 1774. 

aus:

Beske, Hans; Handke, Ernst: Landsberg an der Warthe 1257-1945-1976, Stadt und Land im Umbruch der Zeiten, Serie: Schriftenreihe der Bundesarbeitsgem. Landsberg (W.) St&Ld., Verlag: Gieseking, Bi., 1976, Band: 1, S. 346, ISBN: 3-7694-0702-4,

gorekk@go2.pl   übermittelt durch Gerd Schmerse Moderator Neumark-L
Sucht alle Informationen über diesen Ort
 

© GCA Christian Heilmann     Kontakt:  Heilmann  AT GCA.CH  / Letzte Änderung: 07.01.2008